Wie alle anderen "heiligen Bücher" wurde auch der Koran von den Menschen nach dem Tod des Religionsgründers geschrieben. In der Antike konnten nur die Mächtigen und Gelehrten schreiben. Dadurch findet sich der Einfluss und die Interpretation solcher Menschen in den "heiligen Schriften" wieder. Man muss dabei an den Wert von mündlich transportieren Nachrichten und Berichten auch einbeziehen. Jeder leitet nur den Inhalt, den er selbst verstanden hat, weiter. Irrtümer und Missverständnisse sind bei einem solchen Verfahren unvermeidlich. Man braucht sich nur an das Kinderspiel "stille Post" erinnern. In den seltensten Fällen entspricht das Ergebnis am Ende der Kette dem, was zu Beginn der Kette bereitgestellt wurde. Solche fragwürdigen Quellen wurde für die Erstellung von "heiligen Schriften" verwendet. Bis hier her gibt es keinen Unterschied zwischen dem Islam und anderen Religionen.
Das Ergebnis war, dass alle diese Aufzeichnungen in kürzester Zeit genauso unterschiedlich waren wie alle Geschichten, welche durch Hörensagen transportiert wurde. Der dritte Kalif, Uthman ibn Affan (644-656), ließ alle vorhandenen Skripte verbrennen und etablierte eine Standardversion, die als Uthman Kodex bekannt ist. Diese Version wird heute im allgemeinen als der ursprüngliche Koran, welcher das ewige und unveränderliche Wort Allahs enthalten soll, angesehen. Bereits dies ist ein Widerspruch in sich.