Religionen waren seit jeher immer die Feinde jeglicher Wissenschaft. Die religiösen Fanatiker habe extreme Angst davor, dass ihre bisherigen Aussagen wissenschaftlich nachgewiesen widerlegt werden.
Eine solche Erfahrung musste die islamische Witzfigur, welche sich "Theologe" und "Rechtsgelehrter" schimpft, Bandar al-Khaibari auch im Februar 2015 machen. Er behauptete in einer Mosche auf eine vorher eingereichte Frage ob die Erde rotiert oder stillsteht: "Sie steht still" und "Natürlich drehe sich die Erde auch nicht um die Sonne, das hätten vor ihm ja schon höherrangige Islamgelehrte festgestellt".
Der Prediger befindet sich mit seinem Weltbild in illustrer Gesellschaft. Abd al-Aziz ibn Baz, langjähriger Obermufti in Saudi-Arabien, bestritt ebenfalls, dass sich die Erde dreht. 1982 veröffentlichte er eigens ein ganzes Buch, in dem er sich dieser These widmete.
Drei Jahre später korrigiert er sich. Prinz Sultan bin Salman konnte ihn von seinem Irrtum abbringen. Er hatte gute Argumente: Prinz Sultan war kurz zuvor als erster Saudi-Araber an Bord eines Space Shuttle ins All geflogen.
Die Wissenschaft und der Drang des Menschen in neue Wissensgebiete kennenzulernen lässt sich jedoch durch nichts und niemanden verbieten.
Am 12. August 2008 verfasste die Intelligenzbestie Scheich Saleh bin Fauzan bin Abdul-Lah al-Fauzan zum Thema "Wie ist die Frage der Rotation der Erde um die Sonne richtig zu beurteilen?" eine Fatwa (Rechtsgutachten) mit der Nummer 10348:
Dies ist eine Sache Allahs, der das Universum verwaltet. Der Koran sagt, dass die Sonne sich bewegt, während die Erde still stehen bleibt. Diese Tatsache teilt uns der Koran offensichtlich mit. Wir glauben der Botschaft des Korans, nicht das, was Wissenschaftler behaupten.
Selbst die Geologen sind sich untereinander darüber nicht einig. Die früheren Geologen sagten, dass die Erde um die Sonne rotiert. Jedoch wurde dies von jüngeren Geologen widerlegt.
Wir glauben dem Koran und dem, was der Koran in aller Klarheit sagt. Die Worte der Wissenschaftler sind nicht heilig. Die Worte des Korans und des Propheten sind dagegen heilig, wahr und ewig.
Mit seinen eigenen Worten "Die Worte des Korans und des Propheten sind dagegen heilig, wahr und ewig" deklariert Scheich al-Fauzan den Koran zu einem Märchenbuch für ungebildete Idioten und sowohl Allah und Mohammed zu Lügnern. Intelligenz ist auch für einen Scheich nicht käuflich erwerbbar.
In jedem Fall bleibt hier die Frage offen welche Universität diesen offensichtlich Geistesgestörten ausgebildet haben soll und welche Organisation im das Recht gibt eine solche Volksverblödung in ein Rechtsgutachten zu schreiben? Auf der Webseite des Instituts für Islamfragen fand man dazu die folgende Anmerkung:
Scheich al-Fauzan ist einer der prominentesten zeitgenössischen Geistlichen des sunnitischen Islam. Er erwarb seinen Doktortitel im Fach "Islamisches Recht" an der der "Fakultät für islamisches Gesetz von ar-Riyad" an der saudi-arabischen Universität Riyad.
al-Fauzan war u. a. als Dozent am wissenschaftlichen Institut in Riyad tätig, sowie an der Fakultät für islamisches Gesetz, der Abteilung für erweiterte Forschung an der Universität für Religionsgrundlagen. Er war Vorsitzender der obersten Richtervereinigung und Betreuer der [islamischen] Verkündigung [Da’wa] unter Pilgern. Er war Prediger und Vorbeter der Moschee von Prinz Mut'eb bin Abdul-Aziz al-Sa'ud in al-Mals/Saudi-Arabien. Momentan ist er noch Mitglied des Permanenten Ausschusses für Rechtsgutachten und Forschung Saudi-Arabiens. Er ist Buchautor und verfasste u. a. zahlreiche Bücher über das islamische Recht [die Scharia], die Verkündigung des Islam [Da’wa], über Rechtgutachten [Fatwas], den Koran und die Überlieferung [hadith].
Dass die Erde sich nicht um die Sonne bewegt, sondern im Weltraum still steht, wird auch von anderen prominenten muslimischen Gelehrten vertreten. So vertritt z. B. Scheich Mohammed al-Uthaimeen, dass der Koran und die Propheten des Islam behaupten, dass die Sonne sich bewege, womit allerdings nichts Eindeutiges über die [behauptete] Bewegung der Erde gesagt sei.
Die Saudi-Arabische Universität in Riyad, die oberste Richtervereinigung als auch der Permanente Ausschuss für Rechtsgutachten und Forschung Saudi-Arabiens sollte einmal dringend darüber nachdenken ob sie nicht ein Gutachten über den Geisteszustand von Scheich al-Fauzan einholen sollten. Wer braucht noch Feinde wenn er solche Fürsprecher wie Scheich al-Fauzan hat?