Deutschland hat den Goldstandard für eine idiotische Politik im Bereich der erneuerbaren Energien gesetzt, auch wenn die Briten, Kalifornier, Texaner und Südaustralier eifrige Anwärter auf diesen glanzvollen Preis sind.
Dank ihrer Besessenheit von der intermittierenden Wind- und Solarenergie befinden sich die Deutschen mitten in einer Strompreis- und Versorgungskatastrophe. Die höchsten Strompreise in Europa sind nur der Anfang.
Die deutsche Stromversorgung, die einst hauptsächlich aus einer Mischung aus Kohle- und Atomstrom bestand, gehörte einst zu den stabilsten und günstigsten der Welt. Stromausfälle waren selten und Eingriffe in das Netz selten.
Doch dann mischten sich in den 1990er Jahren Umweltaktivisten und Politiker ein, die glaubten, sie könnten ein Netz und eine Stromversorgung aufbauen, die technisch und ökologisch besser wären als das, was die führenden Stromerzeuger und Elektroingenieure und -experten selbst im Einsatz hatten.
Sonne und Wind seien der richtige Weg, erklärten die grünen Umweltschützer und die SPD-Sozialisten. Schließlich schicken Wind und Sonne keine Stromrechnungen und sind umsonst zu haben. Irgendwie gelang es ihnen, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen. Und so begann die Ökologisierung des Stromnetzes.
Im Jahr 2000 führte die sozial-grüne Regierungskoalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder das Erneuerbare-Energien-Einspeisegesetz (EEG) ein. Was folgte, war ein grüner Energieausbau, bei dem jedes Jahr Hunderte von Megawatt volatiler Wind- und Solarkapazität ans Netz gingen, während die Atomkraft abgeschaltet wurde.
Heute nun kommt der Preisschock des EED. Wind- und Sonnenenergie sind eben doch nicht kostenlos. Sie sind in der Tat unverschämt teuer, und ihr Angebot ist sogar noch unbeständiger als die Corona-Politik des Landes!
Das Nachrichtenmagazin FOCUS berichtet, dass die Strompreise in Deutschland inzwischen rekordverdächtig hoch sind: "Deutschland ist Weltmeister bei den Strompreisen - kein Land zahlt mehr für Strom. Nach neuen Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft zahlten deutsche Haushalte im Januar 2022 durchschnittlich 36,19 Cent für eine Kilowattstunde."
Das ist dreimal höher als der internationale Durchschnitt. "Noch nie mussten die deutschen Verbraucher so viel bezahlen", schreibt der FOCUS. "Die Deutschen müssen für Strom aus der Steckdose fast dreimal so viel bezahlen wie im internationalen Durchschnitt. Das liegt vor allem an den hierzulande ungewöhnlich hohen Steuern und Ökoabgaben."
Schlimmer noch: Das Land steht kurz vor dem Zusammenbruch des Stromnetzes, was bedeutet, dass Stromausfälle eine reale Gefahr darstellen. Außerdem sind hochtechnologische, computergesteuerte Produktionsmaschinen und -anlagen auf eine gleichmäßige Netzfrequenz angewiesen, um zu funktionieren. Da die Netzfrequenz aufgrund der schwankenden Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie immer instabiler wird, riskieren die Anlagen kostspielige ungeplante Produktionsausfälle. Insgesamt macht dies Deutschland trotz seiner hoch qualifizierten Arbeitskräfte zu einem weniger attraktiven Investitionsstandort.
Laut Focus kostet der Strom für den Verbraucher in Nachbarländern wie Italien mit 25 Euro-Cent oder in der Schweiz, Österreich und Luxemburg mit rund 23 Cent deutlich weniger.
In Frankreich kostet ein Kilowatt Strom 21 Cent, und: "in den Niederlanden und Polen nur 19 Cent. In großen Ländern wie den USA (16 Cent) oder Brasilien (14 Cent) kostet der Strom weniger als halb so viel wie in Deutschland. In Kanada (12 Cent) oder Südkorea (11 Cent) zahlen Verbraucher nur ein Drittel, in Indien (8 Cent) und China (9 Cent) nur ein Viertel des deutschen Preisniveaus."
Die deutsche Industrie, die einen niedrigeren Preis als die Verbraucher erhält, zahlt jetzt "im Durchschnitt 26,64 Cent pro Kilowattstunde", während es 2020 nur 17,76 Cent waren. Das ist ein Anstieg von rund 50%! Industrieverbände warnen, dass diese astronomischen Preise den Standort Deutschland schnell unattraktiv machen, berichtet FOCUS.
So Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes BDI. "Vor allem energieintensive Industrien (Stahl, Metall, Papier, Glas, Aluminium, Zement) drohen aus Deutschland abzuwandern."
Kein Wunder, dass das Wall Street Journal vor nicht allzu langer Zeit von der "dümmsten Energiepolitik der Welt" gesprochen hat.